Generative Entwurfsstrategien #1

Generative Entwurfsstrategien #1

Diplomarbeit: Anwendungsbeispiele „digitaler Entwurfsprozess“

In meiner Diplomarbeit „Digitale Werkzeuge in der Gestaltung – Entwerfen mit Algorithmen“ wurde der Einsatz und die Möglichkeiten des Computers im Design und der Architektur genauer betrachtet. „Generatives Design“ verkörpert einen Ansatz, in dem das Potenzial des Rechners schon in den Entwurfsprozess mit eingebunden wird. Durch das Entwerfen mit Algorithmen ergeben sich nicht nur aus ökonomischer Sicht neue Möglichkeiten für den Gestalter, viele komplexe Formen werden dadurch erst produzierbar.

Neben einer theoretischen Abhandlung der Thematik ging es im praktischen Teil der Arbeit darum, selbst ein Werkzeug zur Entwicklung von generativen Algorithmen zu testen und einen „digitalen Entwurfsprozess“ anhand experimenteller  Anwendungsbeispiele näher zu erläutern.

Basis-CAD-Software: McNeels Nurbs-Modeller Rhinoceros
Algorithmuseditor: Grasshopper

Ziel dieses Experiments war neben dem Erlernen von Grasshopper, einen einfachen, aber vollständigen Entwurfsprozess durchzuspielen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sinnvoll oder praxistauglich generative Ansätze im Design sind.
Eine exakte Definition der Problemstellung, Randbedingungen und Zielsetzung stehen am Anfang der generativen Prozesskette. Je nach Problemstellung und Ausgangspunkt können grundsätzlich zwei Gruppen von generativen Ansätzen unterschieden werden.

Gruppe 1: Mit Hilfe eines definierten Regelwerkes wird eine Form erstellt.
Gruppe 2: Eine vorhandene Form wird mit Hilfe eines Regelwerkes in eine Struktur überführt. (GENERATIVE ENTWURFSSTRATEGIEN #2GENERATIVE ENTWURFSSTRATEGIEN #3)

GENERATIVE ENTWURFSSTRATEGIEN #1 (Gruppe1)
Das Entwickeln eines Programms zur Erstellung einer Form, dass durch Änderung von möglichst wenigen Grundparametern eine große Formenvarianz zulässt, war auch das Primärziel meines ersten Entwurfsversuches. Ein weiteres Ziel war die reale Umsetzung dieser Form. Dabei sollten Materialwahl und Fertigungsmöglichkeiten in den Entwurf mit eingebunden werden. Um das Experiment in einen realen Rahmen zu bringen, wurde als Zielprodukt ein Lampenkörper gewählt. Grund für diese Wahl war, dass bei Lampenformen nur wenige Einschränkungen gegeben sind.